Enterprise 2.0

aus GlossarWiki, der Glossar-Datenbank der Fachhochschule Augsburg

Enterprise 2.0 bezeichnet den Einsatz von Social Software im Unternehmen. Gepraegt wurde der Begriff unter anderem durch McAfee in seiner Arbeit "Enterprise 2.0: The Dawn of Emergent Collaboration" [1]. Er fuehrt hier das Akronym "SLATES" ein, was vom englischen ins deutsche uebersetzt soviel wie "Schiefertafeln" bedeutet. Es ist denkbar, dass er damit andeuten moechte, dass Social Software, aehnlich wie eine Schiefertafel, nur ein Werkzeug ist und fuer sich alleine genommen nur wenig Sinn ergibt.

Definition

SLATES steht fuer "Search" (Suche), "Links" (Verknuepfungen), "Authoring" (Bearbeitung), "Tags", "Extensions" (Erweiterungen) und "Signals" (Signale).

  • Suche: Inhalt der einmal generiert wurde, sollte sich auch wieder finden lassen. Das heisst nicht nur, dass eine Suchfunktion existieren muss, diese sollte vielmehr intuitiv nutzbar sein und die gewuenschten Resultate liefern. Falls das nicht der Fall ist, kann auftretende Frustration der Benutzer dazu fuehren, dass eine bestimmte Plattform nicht mehr genutzt wird.
  • Verknuepfungen: Allen Besucher einer Seite (oder anderem Inhalt) sollte es moeglich sein, selbst Links zu anderen Inhalten anzulegen. Diese "dynamische Strukturierung" soll die Navigation verbessern. Das kann zum einen daher kommen, dass die statische Struktur, die u.U. von einem Webseiten-Esteller nicht den Gedankengaengen der Mitarbeiter entspricht oder sich Inhalte mit der Zeit veraendert haben.
  • Bearbeitung: Jedem Benutzer von Enterprise 2.0 Technologien soll es moeglich sein eigene Inhalte zu generieren. Viele Leute im Unternehmen haben Wissen, dass sie teilen koennen (oder es sind die falschen Personen im Unternehmen). Dadurch soll eine Wissensbasis erstellt und staendig erweitert werden (z.B. dieses Glossar, Wikipedia).
  • Tags: Durch Beschriftungen (ein Wort lang) soll die Informationssuche erleichter werden. Diese Tags koennen auch als Metadaten fuer die Auswertung von Inhalten durch Business Intelligence dienen [2]. Diese Metadaten koennen vom Benutzer angelegt bewusst angelegt oder durch sogenannte "Games with a purpose" (Spiele mit Zweck) generiert werden.
  • Erweiterungen: Das sind z.B. Erweiterungen fuer den Browser die bestimmte Aufgaben unterstuetzen. Solche Aufgaben koennten die Erstellung von Tags, das Bearbeiten von Seiten oder die Suche ein.
  • Signals: Diese stehen fuer den Umstand, dass Informationen nicht laenger nur durch manuelles abrufen von Webseiten gewonnen werden koennen, sondern auch dem Benutzer "zugeschickt" werden. Fuer Seiten die auf neue Inhalte ueberprueft werden sollen, kann durch RSS und Atom der Mechanismus des Ueberpruefens automatisiert werden. Dass bedeutet wenn neue Inhalte verfuegbar sind, wird der Benutzer darueber informiert. Dann kann dieser neue Inhalt entweder im Client angeschaut werden oder der Benutzer besucht die Quell-Seite.


Quellen

  1. Andrew McAfee: Enterprise 2.0: The Dawn of Emergent Collaboration, MIT Sloan Management Review, p. 21-29, Vol. 47, No. 3, 2006
  2. Hans-Georg Kemper, Walid Mehanna and Carsten Unger: Business Intelligence - Grundlagen und praktische Anwendung, Friedr. Vieweg & Sohn Verlag. 2006