Anwendungsfall

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Version vom 16. Juli 2008, 23:07 Uhr von Katjal (Diskussion | Beiträge)
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Ein Anwendungsfall, oft besser bekannt unter dem englischen Begriff Use Case, beschreibt wie sich ein System oder eine Anwendung unter bestimmten Bedingungen verhält. Er wird beschrieben um Einigung über das Verhalten und den Umfang eines Systems zwischen den Beteiligten eines Projekts zu erhalten. Die Anzahl von Anwendungsfällen ist nicht vorgeschrieben, es sollten so viele gemacht werden wie für die Anwendung notwendig ist und alles abgedeckt ist. Der einzelne Fall sollte dabei genau genug beschrieben werden um ihn konstruieren zu können, aber auch nicht zu genau, da es sonst auch zu unübersichtlich werden kann. Da das schreiben von use-cases noch in die Entwicklungsphase eines Systems gehört, ist es angebracht use-cases noch vor der eigentlichen Programmierung zu schreiben. Jeder Anwendungsfall muss ein Endziel haben und einfach, klar und verständlich als Text ausformuliert sein. Die Beschreibung erfolgt aus der Perspektive des Benutzers. Bei der Beschreibung sollen sowohl Anwendungsfälle berücksichtigt werden die das Ziel des Akteurs erreichen und auch fehlschlagen. Beim aufzeigen von Spezialfällen ist es zum besserem Verständnis wichtig pro Spezialfall ein konkretes Beispiel anzugeben.



Bestandteile

Hauptbestandteile

- Szenario:

Ein Szenario beschreibt eine Folge von Aktionen unter bestimmten Bedingungen.

- Konkretes Szenario:

Beschreibt den Testfall konkreter, mit konkreten Akteuren, Werten und einem konkreten Ablauf.

- Akteure:

Der Akteur ist der Nutzer des Systems. Er gehört nicht dazu, sondern er interagiert mit ihm. Es muss sich aber nicht immer um eine Person handeln, sondern kann auch ein anderes System sein. Jeder Use Case hat nur genau einen Hauptakteur. Falls mehrere Akteure an dem Szenario beteiligt sind, wird noch einmal unterschieden in: Primären Akteur: Nennt den Hauptakteur des Anwendungsbeispiels. Sekundären Akteur: Nennt den Akteur der an zweiter Stelle steht, zum Beispiel das System mit dem der Kunde arbeitet.

- Vorbedingungen:

Zählt die Vorbedingungen auf, die erfüllt sein müssen um mit dem Programm zu arbeiten.

- Nachbedingungen im Erfolgsfall:

Gibt an was passiert und das System aus gibt wenn dieses spezielle Szenario erfolgreich abgeschlossen wurde.

- Nachbedingungen im Fehlerfall:

Beschreibt alle möglichen Fehlerfälle.

- Ablauf der Interaktion:

Es wird Schritt für Schritt beschrieben, wie die Interaktion mit dem System abläuft.


weitere Bestandteile

Wenn es nötig ist können auch noch mehr Bestandteile hinzugefügt werden, wie zum Beispiel:

- Betroffene:

Welche anderen Personen sind noch betroffen, zum Beispiel wenn die Anwendung länger benötigt als geplant.

- Risiken:

Was kann passieren wenn das System nicht so reagiert wie es soll.

- Laufzeit:

Wie lange darf oder soll eine bestimmte Anfrage dauern.

- Anzahl Benutzer:

Wenn es mehrere Benutzer des Systems gibt, muss darauf geachtet werden das es nicht überlastet.


Quellen:

Vorlesung MMProg Wolfgang Kowaschick [1]