EXist: Unterschied zwischen den Versionen
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* ''Erweiterungen'': XQuery Funktionsbibliotheken | * ''Erweiterungen'': XQuery Funktionsbibliotheken als Erweiterungsmodule | ||
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In Form eines Java-Servlets realisiert eXist eine Zugriffsschnittstelle, die sich am ''Representational State Transfer (REST)'' als Architekturstil für Hypermediasysteme anlehnt. Es veröffentlicht darüber den Verzeichnisbaum ihres Speicherbereichs unter einer Basis-URI. Befinden sich Anwendungsdateien z.B. unter dem Datenbankpfad <code>/cms/</code>, so werden sie bei eXist standardmäßig über <code>http://host:port/exist/rest/db/cms/</code> netzwerkweit mit einem HTTP-Client zugreifbar - selbstverständlich mit optionaler HTTP-Authentifizierung. Über die einzelnen HTTP-Methoden lassen sich auf solchen Datenbank-URIs verschiedene Operationen auslösen: | |||
==REST Schnittstelle | * '''GET''': Bezieht je nach HTTP-Header ''Content-Type'' eine passende Repräsentation des Datenbankobjekts (z.B. ”text/xml”). Übergibt man einen XQuery-Ausdruck als Request-Parameter ''_query'', so wird stattdessen dieser ausgeführt und sein Resultat zurückgegeben. | ||
* '''POST''': Kann im POST-Inhalt eine für die GET-Variante zu lange XQuery enthalten, die in spezielle ''<exist:query>''-Tags einzubetten ist und äquivalent zu ''_query'' behandelt wird. | |||
* '''PUT''': Speichert oder ersetzt ein Dokument als Datenbankobjekt, wobei der HTTP-Header ''Content-Type'' über das gewählte textuelle oder binäre Ablageformat entscheidet. | |||
* '''DELETE''': Entfernt das addressierte Objekt aus der Datenbank, falls existent. | |||
Ein Spezialverhalten weisen binär abgelegte XQuery-Dokumente (*.xql) auf, bei denen GET und POST direkt in der Auswertung ihres Inhalts resultieren. Dies erlaubt es über XQuery zusammengestellte Webseiten direkt auszuliefern oder z.B. Formularanfragen aus [[XForms]] zu bedienen. | |||
==XQuery-Erweiterungen== | |||
Für die Umsetzung von Websystemen z.B. über die REST-Schnittstelle angesteuerte XQuerys (*.xql) bietet eXist einige nahezu unverzichtbare XQuery-Funktionsbibliotheken an: | |||
'''HTTP-Kontextzugriff''': Erlaubt das Auslesen und Manipulieren der im aktuellen HTTP-Kontext befindlichen Informationen. | |||
* ''Request/Response'': Setter & Getter für Header, Parameter, Attribute, Daten, Pfadinformationen, Statuscode und Cookies. | |||
* ''Sessions'': Lebenszyklusverwaltung sowie Setter & Getter für Attribute. | |||
* ''Sonstiges'': URL-Encoding & -Decoding, Redirects sowie Streaming von Binärdaten. | |||
'''Utility-Funktionen''': Nützliche Funktionen, die hauptsächlich die dynamische Datengenerierung, effiziente Datenverwaltung und funktionale Programmierung anreichern. | |||
* ''Datenverwaltung'': Einlesen von textuellen und binären Dokumenten, Umwandeln zwischen textuellen und binären Daten, Parsen zu logischem XML-Baum, Serialisierung einer Knotensequenz. | |||
* ''Dynamik & Programmierung'': Dynamische Modulimporte und XQuery-Auswertung, Locking für Knoten, Logging, MD5-Hashing, Zufallsgenerator, Funktionszeiger, Catch für Exceptions. | |||
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Version vom 2. Juli 2008, 01:15 Uhr
Definition
Das Open-Source Projekt eXist bietet ein in Java implementiertes Datenbank-Management-System (DBMS), welches seine Daten nativ im XML-Datenmodell abspeichert und verwaltet. Es stützt sich ausschließlich auf freie W3C-Standards wie XML Query Language und XML Path Language als Abfragesprachen oder XSLT als Transformationssprache.
Begründet wurde eXist 2000 durch Wolfgang Meier, der dessen Entwicklung seit 2001 auf dem Open-Source-Portal SourceForge.net gemeinschaftlich vorantreibt. Es steht unter der Lizenzierung der GNU Lesser General Public License (LGPL) und ist in diesem Rahmen also auch in kommerziellen Projekten als Datenbank-Backend frei nutzbar.
Leistungsumfang
Die eXist XML-Datenbank bietet eine breite Palette an Leistungen, die zumeist Webstandards umsetzen:
- Persitieren: Optimiert für XML-Dokumente und XML-Daten sowie generell textuelle, multimediale Inhalte
- Selektion: XQuery 1.0 oder XPath 2.0
- Modifikation: XUpdate und Äquivalent zur XQuery Update Facility 1.0
- Transformation: XSLT 1.0 oder XSLT 2.0
- HTTP-Schnittstellen: REST, WebDAV, SOAP, XMLRPC, Atom Publishing
- Erweiterungen: XQuery Funktionsbibliotheken als Erweiterungsmodule
REST-Schnittstelle
In Form eines Java-Servlets realisiert eXist eine Zugriffsschnittstelle, die sich am Representational State Transfer (REST) als Architekturstil für Hypermediasysteme anlehnt. Es veröffentlicht darüber den Verzeichnisbaum ihres Speicherbereichs unter einer Basis-URI. Befinden sich Anwendungsdateien z.B. unter dem Datenbankpfad /cms/
, so werden sie bei eXist standardmäßig über http://host:port/exist/rest/db/cms/
netzwerkweit mit einem HTTP-Client zugreifbar - selbstverständlich mit optionaler HTTP-Authentifizierung. Über die einzelnen HTTP-Methoden lassen sich auf solchen Datenbank-URIs verschiedene Operationen auslösen:
- GET: Bezieht je nach HTTP-Header Content-Type eine passende Repräsentation des Datenbankobjekts (z.B. ”text/xml”). Übergibt man einen XQuery-Ausdruck als Request-Parameter _query, so wird stattdessen dieser ausgeführt und sein Resultat zurückgegeben.
- POST: Kann im POST-Inhalt eine für die GET-Variante zu lange XQuery enthalten, die in spezielle <exist:query>-Tags einzubetten ist und äquivalent zu _query behandelt wird.
- PUT: Speichert oder ersetzt ein Dokument als Datenbankobjekt, wobei der HTTP-Header Content-Type über das gewählte textuelle oder binäre Ablageformat entscheidet.
- DELETE: Entfernt das addressierte Objekt aus der Datenbank, falls existent.
Ein Spezialverhalten weisen binär abgelegte XQuery-Dokumente (*.xql) auf, bei denen GET und POST direkt in der Auswertung ihres Inhalts resultieren. Dies erlaubt es über XQuery zusammengestellte Webseiten direkt auszuliefern oder z.B. Formularanfragen aus XForms zu bedienen.
XQuery-Erweiterungen
Für die Umsetzung von Websystemen z.B. über die REST-Schnittstelle angesteuerte XQuerys (*.xql) bietet eXist einige nahezu unverzichtbare XQuery-Funktionsbibliotheken an:
HTTP-Kontextzugriff: Erlaubt das Auslesen und Manipulieren der im aktuellen HTTP-Kontext befindlichen Informationen.
- Request/Response: Setter & Getter für Header, Parameter, Attribute, Daten, Pfadinformationen, Statuscode und Cookies.
- Sessions: Lebenszyklusverwaltung sowie Setter & Getter für Attribute.
- Sonstiges: URL-Encoding & -Decoding, Redirects sowie Streaming von Binärdaten.
Utility-Funktionen: Nützliche Funktionen, die hauptsächlich die dynamische Datengenerierung, effiziente Datenverwaltung und funktionale Programmierung anreichern.
- Datenverwaltung: Einlesen von textuellen und binären Dokumenten, Umwandeln zwischen textuellen und binären Daten, Parsen zu logischem XML-Baum, Serialisierung einer Knotensequenz.
- Dynamik & Programmierung: Dynamische Modulimporte und XQuery-Auswertung, Locking für Knoten, Logging, MD5-Hashing, Zufallsgenerator, Funktionszeiger, Catch für Exceptions.
Quellen
- Cagle, Kurt (2006): I Think, Therefore I eXist ... . O’Reilly Media Inc., XML.com, Onlineartikel.
- Fielding, Roy T. (2000): Architectural Styles and the Design of Network-based Software Architectures. University of California, Irvine, Onlineversion.
- Meier, Wolfgang (2003): eXist: An Open Source Native XML Database. Darmstadt University of Technology, Onlineversion.
- SourceForge.net - eXist Open Source Native XML Database