MMProg: Praktikum: WiSe 2017/18: Pong01: Unterschied zwischen den Versionen

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Pong wird von zwei Spielern gespielt.
Pong wird von zwei Spielern gespielt.
Ein Spieler kann das Spiel starten (Startknopf) und vorzeitig  
Ein Spieler kann das Spiel starten (Startknopf) und vorzeitig  
beenden (Stopp-Knopf). Nach Spielstart können zwei Spieler jeweils einen Schläger
beenden (Stopp-Knopf). Nach Spielstart können die beiden Spieler jeweils einen Schläger
am linken bzw. rechten Rand des Spielfeldes mit Hilfe der Richtungstasten des  
am linken bzw. rechten Rand des Spielfeldes mit Hilfe der Richtungstasten des  
Keyboards nach oben und unten bewegen.
Keyboards nach oben und unten bewegen. Wenn ein Schläger mit einer Seitenwand kollidiert stoppt er.
Er kann vom zugehörigen Spieler nur noch in Gegenrichtung bewegt werden.


Nachdem das Spiel gestartet wurde, bewegt sich
Nachdem das Spiel gestartet wurde, bewegt sich
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zur Folge (Einfallswinkel = Ausfallwinkel).  
zur Folge (Einfallswinkel = Ausfallwinkel).  


Eine Kollision des Schlägers mit einem Ball hat eine Richtungsänderung des Balls zu Folge.  
Eine Kollision eines Schlägers mit dem Ball hat ebenfalls eine Richtungsänderung des Balls zu Folge.  
Wird der Schläger im Moment der Kollision bewegt, so wird der Ball abhängig von der  
Wird der Schläger im Moment der Kollision bewegt, so wird der Ball abhängig von der  
Bewegungsrichtung und Geschwindigkeit des Schlägers abgelenkt.
Bewegungsrichtung und Geschwindigkeit des Schlägers abgelenkt.


Mit den Wänden hinter den Schlägern kollidiert der Ball nicht.  
Mit den Wänden hinter den Schlägern kollidiert der Ball nicht.  
Wenn er hinter einem Schläger die Bühne verlässt, erhält der Gegner, {{dh}} der
Passiert der Ball einen Schläger, verlässt er die Bühne durch Wand hinter dem Schläger
Akteur, der den anderen Schläger bedient, einen Punkt,
und der der Gegner, {{dh}} der
Akteur, der den anderen Schläger bedient, erhält einen Punkt.


Ziel des Spiels ist es, den Ball möglichst lange im Spiel zu halten.  
Ziel des Spiels ist es, den Ball möglichst lange im Spiel zu halten.  

Version vom 17. November 2018, 14:15 Uhr

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MMProg-Praktikum

Inhalt | Game Loop 01 | Ball 02 | Ball 03 | Ball 03b | Pong 01

Musterlösung: WK_Pong01, WK_Pong02

Use Cases

Datei:WK Pong01 Use Cases.png
Use Cases des Spiels Pong

Ziel dieser Aufgabe ist es, eine einfach Variante des Spieleklassikers Pong zu implementieren.

Pong wird von zwei Spielern gespielt. Ein Spieler kann das Spiel starten (Startknopf) und vorzeitig beenden (Stopp-Knopf). Nach Spielstart können die beiden Spieler jeweils einen Schläger am linken bzw. rechten Rand des Spielfeldes mit Hilfe der Richtungstasten des Keyboards nach oben und unten bewegen. Wenn ein Schläger mit einer Seitenwand kollidiert stoppt er. Er kann vom zugehörigen Spieler nur noch in Gegenrichtung bewegt werden.

Nachdem das Spiel gestartet wurde, bewegt sich der Ball geradlinig im Spielfeld, wobei die Startrichtung zufällig gewählt wird. Kollisionen mit der oberen oder unteren Wand haben eine Richtungsänderung des Balls zur Folge (Einfallswinkel = Ausfallwinkel).

Eine Kollision eines Schlägers mit dem Ball hat ebenfalls eine Richtungsänderung des Balls zu Folge. Wird der Schläger im Moment der Kollision bewegt, so wird der Ball abhängig von der Bewegungsrichtung und Geschwindigkeit des Schlägers abgelenkt.

Mit den Wänden hinter den Schlägern kollidiert der Ball nicht. Passiert der Ball einen Schläger, verlässt er die Bühne durch Wand hinter dem Schläger und der der Gegner, d. h. der Akteur, der den anderen Schläger bedient, erhält einen Punkt.

Ziel des Spiels ist es, den Ball möglichst lange im Spiel zu halten. Der aktuelle Punktestand (Score) wird den beiden Spielern jederzeit angezeigt.

Moduldiagramm

Klassendiagramm von pong01 (ohne Properties)

In diesem Diagramm sind die wichtigsten Module der Anwendung Pong aufgelistet. Grau markiert sind Module aus der wk-Library, die unverändert wiederverwendet werden können (aber natürlich nicht müssen). Die farbig markierten Module müssen entweder erstellt oder – wenn sie schon existieren – an die Gegebenheiten der neuen Anwendung angepasst werden.

Stage-Modul, Ball-Module und View-Update-Modul

Für Pong wird eine Bühne benötigt, ein Ball und ein View-Update-Modul. Diese Element gibt es auch schon im der Mini-Moorhuhn-App (game00) und können eins zu eins übernommen werden. (Anmerkung: In Pong02 werden die Modelle die Views per Events über Änderungen benachrichtigen. Dann ist das View-Update-Modul überflüssig.)

Paddle-Module

Neu hinzu kommen 2 Schläger (paddles), die es in den bisherigen Anwendungen noch nicht gab. Ein Schläger wird mit Hilfe eines beweglichen Rechtecks dargestellt. Das heißt, die Module MovableRectangle und ViewGraphicsRectangle aus der wk-Library kommen zum Einsatz. Falls eine gute Textur für den Schläger zur Verfügung steht, könnte man auch ViewTextureRectangle einsetzen. Im Break-out-Klassiker Bolo von Atari ist der Schläger sogar animiert (vgl. YouTube: Bolo (Atari ST) ab der vierten Minute). Dies könnte man mit der Klasse ViewAnimatedRectangle erreichen.

Es braucht nur die Klasse MovablePaddle implementiert zu werden. Diese erbt alle Attribute der Klasse MovableRectangle und definiert noch fünf weitere Attribute und Methoden:

  • vyMoving: Geschwindigkeit des Schlägers in y-Richtung, solange er sich bewegt
  • ayMoving: Beschleunigung des Schlägers in y-Richtung, solange er sich bewegt
  • up: setzt die aktuelle Geschwindigkeit des Schlägers auf -vyMoving und die Beschleunigung auf -ayMoving, sofern die aktuelle Geschwindigkeit gleich 0 ist
  • down: setzt die aktuelle Geschwindigkeit des Schlägers auf +vyMoving und die Beschleunigung auf +ayMoving, sofern die aktuelle Geschwindigkeit gleich 0 ist
  • stop: setzt die aktuelle Geschwindigkeit des Schlägers auf 0 und die Beschleunigung auf 0, sofern die aktuelle Geschwindigkeit ungleich 0 ist
     
Kollisionserkennung und -behandlung

Im Spiel Pong gibt es drei Arten von Kollisionen, die behandelt werden müssen:

  • Einer der Schläger kollidiert mit der Wand: Der Schläger wird automatisch gestoppt.
  • Der Ball kollidiert mit einem Schläger: Der Ball ändert die Bewegungsrichtung.
  • Der Ball kollidiert mit der Wand: Der Ball ändert die Richtung (obere oder untere Wand) oder er verlässt die Bühne (rechte oder linke Wand). Über das Verlassen der Bühne muss die Logik informiert werden, da dies Auswirkungen auf den Spielstand hat.

Für jede der drei Kollisionsarten wird eine Kollisionsfunktion implementiert: collisionStagePaddle, collisionBallPaddle und collisionStageBall. Aufgerufen werden diese drei Methoden für alle fünf Fälle (es gibt je zwei Schläger, die mit der Wand oder dem Ball kollidieren können) in der Funktion modelUpdate. Leider muss diese Funktion dazu händisch angepasst werden. Besser wäre es, wenn man die Kollisionstests direkt in der Konfigurationsdatei festlegen könnte (Ausblick: Das wird in Pong02 realisiert).

Spielsteuerung

Das Spiel wird mit Hilfe von Controllern und der Spiellogik gesteuert. Die Logik wird vom Game-Modul initialisiert. Ihr werden grundsätzlich irgendwelche Initialisierungsdaten, eine Liste (genauer: ein Objekt) mit allen Models sowie zwei Methoden zum Erstellen und Löschen von Spielobjekten übergeben. Das Logik-Modul greift auf das control-Objekt zu, welches im Falle von spielwichtigen Ereignissen Nachrichten in Form von Events verschickt. Während der Initialisierungsphase registriert sich das Logikmodul für diese Nachrichten. Die zugehörigen Callback-Funktionen sind für eigentliche Steuerung des Spiels zuständig.

Im Falle von Pong gibt es fünf Ereignisse, auf die das Logikmodul reagieren muss:

  • Ein Spieler möchte seinen Schläger steuern: Schläger nach oben, Schläger nach unten, Schläger anhalten
  • Der Ball verlässt hinter einem Schläger die Bühne: linke Seite, rechte Seite der Bühne

Für Nachrichten vom ersten Typ ist das Modul controlPaddle zuständig, für Nachrichten vom zweiten Typ das Kollisionsmodul collisionStageBall. (Anmerkung: Es gibt noch einen dritten potentiellen Sender von spielwichtigen Nachrichten: Die Views. Bei Pong gibt es keine derartige View, aber im Falle des Moorhuhnspiels existieren diese: Bei einem Klick auf die grafische Darstellung eines Moorhuhns wird die Logik über den Treffer informiert.)

Textausgabe

Da laut Use-Case-Diagramm die Spieler den Score, d. h. die Zahl der eigenen und der gegnerischen Treffer (jederzeit) einsehen können, werden zwei Textfelder benötigt, um die Trefferzahlen zu visualisieren. Zu diesen Zweck werden die Klasse ImmovableText als Unterklasse von Immovable und ViewText als Unterklasse von View implementiert. Einem ImmovableText-Objekt werden die für unbewegliche Objekte üblichen Konfigurations-Daten übergeben (Position, Ankerpunkt etc.). ViewText-Objekte werden mit Hilfe der Pixi.js-Klasse PIXI.Text realisiert. Im Konfigurationsobjekt können alle Style-Attribute angegeben werden, die für Pixi.js-Textobjekte erlaubt sind: PIXI.TextStyle. Das Konfigurationsobjekt wird einfach als Style-Objekt an das neu erstelle Text-Objekt weitergereicht.

Achtung: Die in der aktuellen Implementierung der Klasse Immovable verwendete Berechnung des Ankerpunktes ist für Text-Objekte nicht geeignet. Immovable berechnet den Ankerpunkt (relative Position) aus dem Pivot-Punkt (absolute Position) und der Breite bzw. Höhe des Objektes. Das ist im Falle von Text-Objekten leider nicht so einfach möglich, da die Breite und Höhe einer Textbox von Font, Schriftgröße und Laufweite des Textes abhängt. Das heißt, sobald die View für einen gegebenen Text die Textbox erstellt hat, müsste sie das Modell über die aktuelle Breite informieren, damit diese den Ankerpunkt korrekt einstellen kann. Dies ist etwas komplexer und wird daher erst in Pong02 angepackt. Bis dahin ist es leider nicht möglich, einen Text rechtsbündig (Ankerpunkt in x-Richtung: 1) oder zentriert (Ankerpunkt in x-Richtung: 0,5) zu setzen.

Aufgaben

Laden Sie das leere Projekt WK_Pong01_empty auf Ihren Rechner. Installieren Sie aber nicht die Node.js-Module, das machen Sie später. Sie finden das leere Projekt im Repository-Pfad https://glossar.hs-augsburg.de/beispiel/tutorium/es6 im Unterordner empty.

Erstellen Sie ein neues Projekt pong01 und kopieren Sie die Ordner src und web (samt Inhalt) sowie alle Dateien, die Sie im Wurzelverzeichnis des Projektes WK_Pong01_Empty finden, mittels Ctrl-/Apfel-C Ctrl-/Apfel-V in Ihr eigenes Projekt. (Die Frage, ob WebStorm seinen eigenen File Watcher zum Übersetzen von ES6-Code in ES5-Code verwenden soll, beantworten Sie bitte mit „No“. Das erledigt Webpack für Sie.)

Sie können Ihr Projekt zur Übung auch im Subversion-Repository speichern. Das ist aber nicht so wichtig.

Nun können Sie in Ihrem eigenen Projekt die benötigten Node.js-Module installieren: npm i.

In Ihrem Projekt finden Sie zwei Web-Anwendungen: index00.html und index01.html, die wie üblich eine zugehörige JavaScript-App einbinden. Beide Apps sind identisch aufgebaut. Es handelt sich um eine leicht modifizierte Variante der Musterlösung 6 von Praktikumsaufgabe Ball03b. Die „Moorhühner“ können per Mausklick „abgeschlossen“ werden.

Um Aufgabe 1 zu lösen, sollten Sie game01 schrittweise abändern. Überprüfen Sie nach jedem Teilschritt, ob die Anwendung noch läuft.

Aufgabe 1

Zur Implementierung von Pong können Sie auf Module aus dem Praktikum zurückgreifen. Im obigen Diagramm sind nur einige Module farbig eingezeichnet. Diese Module müssen Sie entweder erstellen oder – wenn sie schon existieren – an Ihre Gegebenheiten anpassen.

Die grauen Module können Sie direkt aus der wk-Library einbinden, die Sie unter src/js/lib/wk finden. Der zugehörige Import-Befehl lautet jeweils

import ... from 'wk/...';

Mehrere Beispiele finden Sie in der Datei game01/game.js. Um die WebStorm-Fehlermeldungen zu vermeiden, die angeben, dass ein wk-Modul nicht gefunden werden kann, sollten Sie Folgendes machen:

  • Rechtsklick auf src/js/lib/wkMark Directory asResource Root

Falls die wk-Modul dann immer noch als fehlerhaft markiert werden, sollten Sie WebStorm neu starten.

Achtung: In der aktuellen Version 2017.2.5 von WebStorm werden Import-Anweisungen der Art import ... from 'wk/.../MODUL.js'; als fehlerhaft angezeigt. In der ursprünglichen Version des Projektes WK_Pong01_Empty wurden die Module der wk-Bibliothek noch auf diese Weise importiert. Wenn Sie die WebStorm-Fehlermeldung stört, sollten Sie in diesen Import-Befehlen die Datei-Endung .js entfernen: import ... from 'wk/.../MODUL';. (Für Webpack wäre das nicht nötig, da Webpack weiterhin beide Schreibweisen unterstützt.) Die Importbefehle derjenigen Dateien, deren Importpfad mit ./ oder ../ dürfen Sie dagegen nicht ändern. Diese müssen auf .js enden, da anderenfalls die zugehörigen Module im Verzeichnis node_modules gesucht werden, wo sie sich aber nicht befinden.

Vögel durch einen Ball ersetzen

Als erstes sollten Sie die Zahl der Vögel reduzieren, indem Sie einfach in der Konfigurationsdatei json/config01.json den Counter @count in model.bird entfernen. Außerdem sollten Sie den String "birds" durch "ball" ersetzen und die Array-Klammer [ ] um das Huhn-Model-Konfigurationsobjekt entfernen. Letzteres ist wichtig, da die Logik – um eine neue Spielrunde starten zu können – direkt, d. h. per Namen auf das Ball-Objekt zugreifen wird, sobald es die Bühne verlässt. Ein namentlicher Zugriff auf Array-Objekte wird vom Game-Modul (noch) nicht unterstützt.

(Funktioniert das Spiel noch? Es sollte nur noch ein Huhn herumflattern.)

Ersetzen Sie jetzt das animierte Huhn durch einen farbigen Kreis. Ein Beispiel für eine zugehörige View-Konfiguration finden Sie in der Konfigurations-Datei der Musterlösung Ball03 (04a): view.orange oder view.blue.

Ersetzen Sie in Ihrer Konfigurationsdatei view.hen durch eine der beiden Graphics-Konfigurationen und ersetzen Sie den View-Bezeichner "hen" unter model.ball.view durch den von Ihnen gewählten View-Bezeichner.

Wenn Sie jetzt das Programm laufen lassen, fliegt kein Ball mehr über die Bühne. In der Browser-Konsole wird folgender Fehler angezeigt:

v_json_map[c_config_view.class] is not a constructor

Das liegt daran, dass Sie in der Konfigurations-Datei angegeben haben, dass die Klasse ViewGraphicsCircle (aus wk/view/ViewGraphicsCircle) zum Rendern der View verwendet werden soll. Das Huhn wurde dagegen mit ViewAnimatedBird gerendert.

Das Game-Modul game/game01.js kann grundsätzlich jede beliebige Klasse zum Rendern verwenden. Allerdings muss es diese importieren und unter dem Namen, der in der Konfigurationsdatei verwendet wird, in der Hashmap v_json_map einfügen.

Verbessern Sie game/game01.js entsprechend.

Wenn alles funktioniert, können Sie den Import der Klasse ViewAnimatedBird aus game/game01.js entfernen (v_json_map nicht vergessen). Die Datei view/ViewAnimatedBird.js können Sie löschen. Sie wird nicht mehr benötigt.

Feste Bühnengröße

Definieren Sie in der Konfigurationsdatei eine feste Bühnengröße (z. B. Breite: 600 Pixel, Höhe: 400 Pixel) Achtung: Geben Sie der Konfigurationsdatei jeweils eine Integerzahl und keinen String an! Das Hintergrundbild ist nicht sehr passend für Pong. Wenn Sie ein besseres haben, ersetzen Sie es (in der Datei src/js/app01.js), ansonsten löschen Sie in der Konfigurationsdatei einfach das Attribut model.stage.view.

Legen Sie die Startposition des Balls in die Mitte der Bühne und sorgen Sie dafür, dass er einen festen Radius hat. Die Geschwindigkeit sollte weiterhin zufällig gewählt werden. Allerdings werden Sie später vermutlich den Geschwindigkeitsbereich anpassen.

Die Schläger

Paddle-Module

Definieren Sie die Klasse MovablePaddle (./model/MovablePaddle.js). Sie erbt alle Attribute von MovableRectangle (wk/model/MovableRectangle) und enthält zunächst nur einen Konstruktor, der genauso definiert wird, wie in wk/model/MovableRectangle.

Ein Schläger wird vom Spieler gesteuert. Er kann ihn (indem er auf der Tastatur entsprechende Tasten drückt) nach unten oder oben bewegen und er kann ihn wieder anhalten (indem er die jeweilige Steuertaste wieder loslässt). Ein Schläger hat neben den üblichen Attributen zwei weitere Attribute vyMoving und ayMoving, die festlegen, mit welcher Geschwindigkeit sich der Schläger in y-Richtung bewegen soll, solange der Spieler die entsprechende Taste bewegt. Schreiben Sie drei Methoden down, up und stop, die dafür sorgen, dass sich der Schläger in die richtige Richtung bzw. gar nicht bewegt.

down()
{ if (this.vy === 0)
  { this.vy = this.vyMoving;
    this.ay = this.ayMoving;
  }
}

Die Methode up wird analog mit umgekehrten Vorzeichen definiert und die Methode stop setzt die Geschwindigkeit und die Beschleunigung auf Null.

Importieren Sie MovablePaddle in game/game01.js und vergessen Sie nicht, die Klasse auch in v_json_map einzutragen. Und weil Sie schon gerade dabei sind, importieren Sie auch noch die Klasse ViewGraphicsRectangle aus der wk-Library.

Wenn Sie jetzt die Anwendung starten, wird diese Klassen noch nicht verwendet, aber es ist zumindest sichergestellt, dass sie gefunden werden.

Legen Sie jetzt in der Konfigurationsdatei die Modell zweier Paddles samt zugehöriger View an (wenn beide Paddle gleich aussehen sollen, dann reicht ein View-Objekt, das von beiden Paddle-Modellen referenziert wird). Als Klasse für die View verwenden Sie ViewGraphicsRectangle. Diese View Objekte werden genauso konfiguriert, wie ViewGraphicsCircle-Objekte.

Die Konfiguration der Paddle-Models ist etwas raffinierter. Bei den Paddles handelt es sich um schlanke (Breite), längliche (Höhe) Rechtecke , die jeweils parallel zu einer der senkrechten Seiten der Bühne stehen. Setzen Sie den Anchor des linken Paddles in die Mitte der linken Seite des Rechtecks (xAnchor: 0.0, yAnchor: 0.5) und den Anchor des rechten Paddles in die Mitte der rechten Seite des Rechtecks (xAnchor: 1.0, yAnchor: 0.5). Das Rechteck (genauer seinen Ankerpunkt) sollten Sie jeweils 5 Pixel vom Bühnenrand entfernt mittig platzieren (vgl. Musterlösung).

Für die Geschwindigkeitsattribute, die von den zuvor definierten Methoden verwendet werden, sollten Sie zunächst folgende Werte verwenden:

"vyMoving": 150,
"ayMoving": 500

Damit wird erreicht, dass der Schläger sich beim Start zunächst langsam bewegt, aber relativ schnell beschleunigt. Später können Sie geeignetere Werte durch Experimentieren ermitteln.

Wenn Sie die Klasse MovablePaddle korrekt implementiert, die beiden Klassen MovablePaddle und ViewGraphicsRectangle korrekt in das Game-Modul importiert und die beiden Paddle samt View korrekt konfiguriert haben, sollten sich bei einem Start der App drei Element auf der Bühne befinden: ein Ball (der sich über die Bühne bewegt) und zwei Schläger (die sich nicht bewegen).

Testhalber können Sie in der Konfigurationsdatei einem Schläger mal eine Geschwindigkeit in y-Richtung zuordnen. Sie werden feststellen, dass er sich permanent zwischen unterem und oberen Rand hin und her bewegt, ohne sich vom vertikalen Bühnenrand wegzubewegen.

Kollisionserkennung und -behandlung

Model-Update-Module

Es ist an der Zeit die Kollisionserkennung und -behandlung anzugehen. Es gibt drei unterschiedliche Fälle:

  • Schläger kollidiert mit der Wand: Falls der Schläger mit der Wand kollidiert, wird er mittels der zuvor implementierten Methode stop angehalten (und zurück auf die Bühne geschoben, falls er in die Wand eingedrungen ist). Es ist dann die Aufgabe des Spielers ihn mittels Tastatursteuerung in Gegenrichtung wieder in Bewegung zu setzen.
  • Ball kollidiert mit Schläger: Der Ball prallt am Schläger ab. Das funktioniert im Prinzip genauso, wie das Abprallen von der Wand: Bei einer Kollision wird die x-Geschwindigkeit negiert.
  • Ball kollidiert mit der Wand: Falls der Ball mit einer horizontalen Wand kollidiert, prallt er ab, wie bisher auch. Falls er mit einer senkrechten Wand kollidiert (rechte Seite des Balls kleiner linkem Rand der Bühne oder linke Seite des Balls größer rechtem Rand der Bühne!), wird die Logik informiert, dass der Ball von der Bühne verschwunden ist.

Insgesamt sind bei jeder Neuberechnung der Modellwelt fünf Fälle zu überprüfen:

  • Kollision vom Ball mit der Bühne
  • Kollision von Schläger1 mit der Bühne
  • Kollision von Schläger2 mit der Bühne
  • Kollision von Schläger1 mit dem Ball
  • Kollision von Schläger2 mit dem Ball

Legen Sie zunächst drei Dateien an:

  • model/CollisionStageBall.js
  • model/CollisionStagePaddle.js
  • model/CollisionBallPaddle.js

Fügen Sie jeweils eine Funktion (mit leerem Rumpf ein), die Sie exportieren:

  • collision(p_stage, p_ball)
  • collision(p_stage, p_paddle)
  • collision(p_ball, p_paddle)

Importieren Sie diese Funktionen in die Datei model/ModelUpdate.js und ersetzen Sie den Befehl collision(p_immovables, p_movables); durch folgende fünf Befehle:

collisionStageBall  (p_models.stage, p_models.ball);
collisionStagePaddle(p_models.stage, p_models.paddle1);
collisionStagePaddle(p_models.stage, p_models.paddle2);
collisionBallPaddle (p_models.ball,  p_models.paddle1);
collisionBallPaddle (p_models.ball,  p_models.paddle2);

Beachten Sie, dass die Funktion modelUpdate im Parameter p_models auf alle Modelle, die in der Konfigurations-Datei im Objekt model definiert wurden, unter dem jeweiligen Konfigurationsnamen zugreifen kann. In der Musterlösung heißen die vier benötigten Objekte stage, ball, paddle1 und paddle2. Wenn Sie Ihre Modell-Objekte in der Konfigurationsdatei anders benannt haben, müssen Sie die obigen Befehle entsprechend anpassen.

Anmerkung: Das Modul collision.js wird hier nicht verwendet. Es wäre sauberer, dieses Modul so zu verallgemeinern, dass es abhängig von den Klassen der zu testenden Objekte die jeweilige Kollisionsmethode aufrufen würde. Bei vielen Objekten, die kollidieren können, ist das besser, als Dutzende Einzelbefehle zur Kollisionserkennung zu schreiben. Aber hier würde das zu weit führen. Den Import-Befehl

import collision from './collision.js';

sollten Sie daher aus der Datei modelUpdate.js löschen.

Implementieren Sie nun die drei Methoden.

Kollision vom Ball mit der Bühne

Das ist zunächst ganz einfach. Kopieren Sie den Code aus wk/model/collisionBB und entfernen Sie die Tests für den linken und den rechten Bühnenrand. Später fügen Sie noch Code ein, der die Logik-Komponente informiert, wenn der Ball die Bühne verlässt.

Wenn Sie das Programm mehrfach starten, sollte jetzt der Ball vom oberen und unteren Rand abprallen, aber rechts und links von der Bühne verschwinden.

Kollision vom Schläger mit der Bühne

Dieser Test ist noch einfacher. Wenn der obere Rand des Schlägers kleiner oder gleich dem oberen Rand der Bühne ist, wird der Schläger auf die Bühne zurück geschoben (p_paddle.top = p_stage.top;) und angehalten p_paddle.stop();. Die Kollisionserkennung mit dem unteren Rand erfolgt auf die gleiche Art und Weise.

Kollision von Ball und Schläger

Das ist eine sehr aufwändige Operation, da 8 Fälle unterschieden werden müssten: Kollision des Balls mit einer der vier Seiten oder einer der vier Ecken. Folgender recht grober Test muss daher vorerst reichen (der Ball verhält sich allerdings ziemlich eigenartig, wenn er mit einer der Ecke oder Schmalseite des Schlägers kollidiert);

if (p_ball.y + 0.5*p_ball.r >= p_paddle.top &&
    p_ball.y - 0.5*p_ball.r <= p_paddle.btm
   )
{
  if (p_ball.vx > 0 &&  // The ball is moving from left to right.
      p_ball.rgt >= p_paddle.lft && p_ball.lft < p_paddle.rgt
     )
  { p_ball.rgt = p_paddle.lft;
    p_ball.vx = -p_ball.vx;
  }

  if (p_ball.vx < 0 &&  // The ball is moving from right to left.
      p_ball.lft <= p_paddle.rgt && p_ball.rgt > p_paddle.lft
     )
  { p_ball.lft = p_paddle.rgt;
    p_ball.vx = -p_ball.vx;
  }
}

Testen Sie Ihre Kollisionsfunktionen, indem Sie in der Konfigurationsdatei unterschiedliche Parameter eingeben: Startposition, Startgeschwindigkeit, Größe des Schlägers, evtl. auch unterschiedliche Geschwindigkeiten des Balls.

Spielsteuerung

Steuerungsmodule

Als nächstes kommt die Spielsteuerung an die Reihe. Die beiden Spieler sollen die der Lage sein, jeweils einen Schläger mittels Tastatur zu bewegen.

Zum Einsatz kommt hier das Observer-Pattern: Jedes Mal, wenn ein spezifischer Tastendruck erfolgt, schickt der Controller PaddleControl eine entsprechende Nachricht an alle Listener. Das Logik-Modul registriert sich als Listener für derartige Nachrichten, empfängt diese daher künftig und reagiert auf jede Nachricht, die es erhält, in geeigneter Form.

Sehen Sie sich zunächst einmal die die ursprüngliche Moorhuhn-Anwendung (app00) an. Dort gibt es einen Controller, der bei einem Klick auf einen Vogel die Logik darüber informiert. Die Logik reagiert auf eine entsprechende Nachricht, indem sie den zugehörigen Vogel von der Bühne löscht (mittels der Remove-Funktion, die die Logik vom Game-Modul erhalten hat). Die Verknüpfung des Controllers mit den Vögeln erfolgt über das Game-Modul: In der Konfigurations-Datei config00.json gibt es das Attribut view.hen.control. Mit diesem Attribut wird der Moorhuhn-View die Klasse controlBird zugeordnet. Wie üblich wird diese Klasse im Game-Modul importiert und in der Hashmap v_json_map eingetragen.

Entfernen Sie diesen Controller zunächst vollständig (bevor Sie mit der Implementierung der Tastatur-Controller anfangen):

  • Entfernen Sie – sofern Sie dies noch nicht gemacht haben – das Objekt view.hen aus der Konfigurationsdatei controll01.json (und nicht etwa aus der JSON-Datei config00.json, die Sie zuvor analysiert haben)
  • Benennen Sie die Datei control/controlBird.js in control/controlPaddle.js um. Benennen Sie die darin enthaltene Funktion ebenfalls um. Als Parameter wird dieser Controller ein Konfigurationsobjekt p_config erhalten. Den Rumpf der Funktion löschen Sie einfach.
  • Ändern Sie den Bezeichner controlBird in der Datei game.js geeignet ab.
  • Löschen sie in der Datei logic/logic.js den Inhalt des Rumpf der Funktion init.

Jetzt sollte die Anwendung wieder laufen, ohne dass sich hinsichtlich der Behandlung von Benutzereingaben irgendetwas geändert hätte. Sie haben ja in dieser Hinsicht auch noch nichts implementiert, sondern nur überflüssigen Ballast entfernt.

Dies folgt als nächster Schritt.

In der Anwendung app00 wurden der Controller den View-Objekten der Moorhühner zugeordnet, da ein Klick auf ein Moorhuhn eine Reaktion des Spiel auslösen sollte. Diesmal soll der Controller die Tastatur überwachen. Da es sich für die Tastatur kein View-Objekt gibt, muss die Konfiguration diesmal etwas anders erfolgen. Das Game-Modul game.js wurde so implementiert, dass es neben der Erzeugung und Initialisierung von Model- und View-Objekten auch die Initialisierung von Control-Objekten übernehmen kann.

Fügen Sie in die Datei config01.json hinder dem Objekt view ein Objekt namens control ein. (Sie könnten es auch vor diesem Objekt oder sogar vor dem Objekt model einfügen. Die Reihenfolge der Attribute eine Objektes spielt keine Rolle – zumindest sollte sie keine Rolle spielen.) In das Objekt control fügen Sie zwei Objekte paddle1 und paddle2 zur Konfiguration der Steuerung der beiden Schläger ein.

Jedes dieser beiden Objekte enthält vier Attribute:

  • control: Hier muss der Name der zugehörigen Controller-Funktion angegeben werden. Im Fall der beiden Schläger ist dies die (bereits existierende aber noch nicht implementierte) Funktion controlPaddle.
  • model: Hier muss der Name des zu kontrollierenden Models angegeben werden. Im Model-Objekt weiter oben in der Konfigurationsdatei hatten Sie die Konfigurationen für zwei Schläger angelegt. Geben Sie im Controller jeweils den Namen eines dieser beiden Objekte an.
  • up und down: Hier muss jeweils ein Objekt angegeben werden, die eine Keyboard-Taste beschreibt. Beispielsweise beschreibt das Objekt
    {"key": "ArrowUp",   "keyCode": 38}
    
    die Pfeil-nach-oben-Taste. (Leider ist es derzeit noch notwendig sowohl den Namen einer Taste, als auch den zugehörigen Key-Code anzugeben, da beispielsweise Android-Geräte mit (Bluetooth-)Tastatur die modernere Key-Variante noch nicht beherrschen.[1]). Allerdings ist die Verwendung von Key-Codes als deprecated (angelehnt/überholt) markiert worden, das die Codes browser- und tastaturabhängig sind (siehe z. B. MDN web docs – KeyboardEvent.keyCode[2]). Man sollte also bei einem Tastaturevent immer erst überprüfen, ober der Bezeichner der Taste den Vorgaben entspricht, bevor man auf den Key-Code zurückgreift. Tipp: Auf der Seite http://keycode.info/ können Sie eine beliebige Taste drücken und erhalten beides keyCode und key.

Sobald Sie die beiden Controller konfiguriert haben, sollten Sie Ihre Anwendung testen. Sie sollte fehlerfrei durchlaufen, aber auf Tastaturereignisse reagiert sie noch nicht. Es ist aber schon gut zu wissen, dass der Programmstart keinen Fehler zur Folge hat. Wenn sie das Modul controlPaddle nicht sauber ins Game-Modul integriert haben, erhalten Sie einen Fehler: v_json_map[l_config.control] is not a function. Probieren Sie es aus, indem Sie in der Datei config01.json einmal absichtlich einen Schreibfehler in das Wort controlPaddle einfügen.

Jetzt ist es an der Zeit, die Funktion controlPaddle (in der Datei control/controlPaddle.js) zu implementieren.

Schreiben Sie testhalber mal den Befehl

console.log(p_config);

in den Rumpf dieser Funktion. Im Konsolfenster des Browsers sollten beim Programmstart die beiden zuvor erstellten Konfigurationsobjekte ausgegeben werden.

Wie man ein Tastaturereignis abfängt (mit window.addEventListener()...) und behandelt (mittels Callback-Funktion) sollte Ihnen bekannt sein: HTML5-Tutorium: JavaScript: Hello World 03, insbesondere Datei main.js.

Fügen Sie in den Rumpf der Funktion controlPaddle zwei Funktionen o_start_moving und o_stop_moving (Präfix o_ da es sich um Observer-Funktionen handelt; observer = event listener). jeweils mit Parameter p_event ein. Sorgen Sie dann mittels geeigneter window.addEventistener-Anweisungen dafür, dass die erste Funktion bei einem keyDown-Event ausgeführt wird und die zweite bei einem keyUp-Event. Bei jedem Aufruf soll die zugehörige Observer-Funktion ihren eigenen Namen sowie den Key-Bezeichner und den Key-Code der Taste ausgeben, die den Event veranlasst hat.

Wenn alles wunschgemäß funktioniert, sollten Sie jetzt abhängig von dem jeweiligen Tastendruck eine geeignete Nachricht per Event-Dispatcher verschicken. Löschen sie in der Datei control/control.js die überflüssige „Konstante“ control.C_EVENT_BIRD_HIT und fügen Sie dafür für die drei möglichen Schläger-Ereignisse drei neue Konstanten ein:

control.C_EVENT_PADDLE_UP   = 'EventPaddleUp';
control.C_EVENT_PADDLE_DOWN = 'EventPaddleDown';
control.C_EVENT_PADDLE_STOP = 'EventPaddleStop';

Gehen Sie zurück in die Datei control/controlPaddle.js. Dort sehen Sie, dass das Event-Dispatcher-Objekt control, für das Sie gerade ein paar Konstanten definiert haben, bereits importiert wird. Sie können dieses Objekt verwenden, um Nachrichten an andere interessierte Objekte zu verschicken.

Fügen Sie an den Anfang des Rumpfs der Funktion controlPaddle ein paar Konstantendefinitionen ein, die die Attribute des Konfigurationsobjektes speichern:

const
  c_model_name   = p_config.model,
  c_key_up       = p_config.up.key,
  c_keycode_up   = p_config.up.keyCode,

  c_key_down     = p_config.down.key,
  c_keycode_down = p_config.down.keyCode;

Definieren Sie im Anschluss an die Konstanten eine Hilfsfunktion zum Dispatchen eines neuen Events:

function f_dispatch(p_type)
{ control.dispatchEvent(new CustomEvent(p_type, {'detail': c_model_name})); }

Diese Funktion erwartet den Typ des Ereignisses, das verschickt werden soll, im Eingabe-Parameter p_type. Prinzipiell kann jeder beliebige String verwendet werden, Sie sollten sich aber (zunächst) auf die drei zuvor definiert „Konstanten“ control.C_EVENT_PADDLE_UP, control.C_EVENT_PADDLE_DOWN und control.C_EVENT_PADDLE_STOP beschränken.

Die Nachricht, d. h. das Event-Objekt, das verschickt wird, wird mittels new CustomEvent(p_type, p_init) erstellt (siehe MDN web docs – CustomEvent und auch MDN web docs – Creating and triggering events[3]).

Als Detail-Information, auf wen sich das Ereignis bezieht, wird der im Konfigurationsobjekt gespeicherte Name p_config.model (bzw. c_model_name) an den Empfänger der Nachricht übermittelt.

Implementieren Sie die Funktion o_start_moving so, dass das Ereignis control.C_EVENT_PADDLE_UP (mittels der zuvor definierten Hilfsfunktion) verschickt wird, wenn die im Konfigurationsobjekt angegebene „Up“-Taste betätigt wurde, und das Ereignis code>control.C_EVENT_PADDLE_DOWN, falls die „Down“-Taste betätigt wurde. Die Funktion o_stop_moving soll das Ereignis control.C_EVENT_PADDLE_STOP versenden, sobald eine der genannten Tasten losgelassen wird.

Tipp: Wenn Sie vor der Funktion controlPaddle den folgenden Kommentar einfügen,

/**
 * @param p_config {{model: String,
 *                   up:    {key: String, keyCode: Number},
 *                   down:  {key: String, keyCode: Number},
 *                  }
 *                 }
 */

zeigt Ihnen WebStorm weniger Warnings an. Die Typdefinition, die in geschweiften Klammern hinter dem Parameter p_config angegeben wird, beschreibt, wie das Konfigurationsobjekt aufgebaut sein sollte. Tatsächlich enthält das Objekt, das übergeben wird noch ein weiteres Attribut (nämlich "control": "controlPaddle"). Das wird aber vom Game-Modul benötigt, um die korrekte Control-Funktion aufzurufen, die Control-Funktion selbst benötigt dieses Attribut nicht mehr.

Wie können Sie nun Ihren Code testen? Ganz einfach, indem Sie zugehörige Event-Listener schreiben. Wo dieser definiert wird, ist dem Event-Dispatcher vollkommen egal. Daher schreiben Sie die die Tests einfach gleich in das Modul controlPaddle selbst hinter die Funktion controlPaddle.

control.addEventListener
( control.C_EVENT_PADDLE_DOWN,
  function(p_event)
  { console.log('down', p_event.detail); }
);

(Analog für die beiden anderen Event-Typen.)

Behandlung von Tastaturevents durch die Logik

Wenn alles klappt, d. h., wenn Sie im Konsolfenster des Browsers korrekt benachrichtigt werden, sobald Sie der in der Konfigurationsdatei spezifizierten Tasten drücken, sollten Sie die drei Testbefehle ans Ende des Rumpfes der init-Funktion in der Datei logic/logic.js einfügen.

Da das Logikmodul ebenfalls das Objekt control importiert, sollte die Anwendung immer noch funktionieren. Das heißt, im Konsolfenster des Browsers sollten weiterhin die Tastenereignisse protokolliert werden.

Im Logikmodul haben Sie Zugriff auf die Modelle, die vom Game-Modul erzeugt wurden: p_models. Im Parameter p_event der drei Eventlistener erhalten Sie den Namen des Objektes, das mittels des aktuellen Tastaturevents gesteuert werden soll: p_event.detail. Damit ist es möglich, das Schläger-Model-Objekt selbst zu ermitteln: p_models[p_event.detail]. Für diese Objekte hatten Sie zuvor drei Methoden definiert: up, down und stop.

Rufen Sie in jedem der drei Eventhandler die jeweils passende Methode auf. Nun sollten die beiden Paddles gesteuert werden können. (Falls alles funktioniert, sollten Sie die console.log-Befehle in den Eventhandler auskommentieren oder löschen.)


Behandlung von Ball-Events durch die Logik

Jetzt fehlt noch die Reaktion der Logik auf das Verschwinden des Balls.

Fügen Sie in die Datei control/control.js zwei weitere „Konstanten“ ein:

control.C_EVENT_BALL_LEAVES_LEFT  = 'EventBallLeavesLeft';
control.C_EVENT_BALL_LEAVES_RIGHT = 'EventBallLeavesRight';

Sorgen Sie dann dafür, dass das Modul collisionStageBall das jeweils passende Ereignis meldet, wenn der Ball die Bühne auf der linken Seite verlässt (der rechte Rand des Balls ist kleiner als der linke Rand der Bühne) oder auf der rechten (der linke Rand des Balls ist größer als der rechte Rand der Bühne). Detailinformationen brauchen Sie in dem Event-Objekt nicht zu speichern, das es ja nur einen Ball sowie einen linken und einen rechten Bühnenrand gibt. Die Logik erkennt schon am Ereignistyp, was passiert ist. Achtung: Vergessen sie nicht, das Modul control.js zu importieren.

Zum Testen der Events können Sie wie schon im Fall der Tastatur-Ereignisse zwei Event-Listener direkt im Modul control.js definieren und geeignete console.log-Befehle einfügen. Sobald dies funktioniert verschieben Sie die beiden Befehle wieder in den Rumpf der Init-Funktion des Logik-Moduls.

Fügen Sie in den Rumpf der Logikfunktion folgende Hilfsfunktion ein (da diese Funktion innerhalb des Rumpfes von init auf p_remove und p_add zugreifen kann):

function f_new_ball()
{ p_remove(p_models.ball);
  p_add(concretize(c_init_ball), 'ball');
}

Vergessen Sie nicht die Funktion concretize aus dem Modul wk/Util zu importieren.

Diese Funktion löscht das alte Ball-Objekt mittels der Remove-Funktion, die vom Game-Modul bereit gestellt wird. Und es erzeugt ein neues Objekt mit demselben Model-Namen ball, den das gelöschte Ball-Objekt hatte. Wie üblich muss bei der Erzeugung eine Spiel-Model-Objektes ein Konfigurationsobjekt übergeben werden. Fügen Sie eine derartiges Objekt zunächst direkt (im Anschluss an die Import-Befehle) in das Logik-Modul ein:

const
  c_init_ball
    = { "view": "ball", "class": "MovableCircle", "isMovable": true,
        "r":     15,
        "x":    300,
        "y":    200,
        "vx":   { "@min": 150, "@max": 300, "@positive": 0.5 },
        "vy":   { "@min": 150, "@max": 300, "@positive": 0.5 }
      };

Nun können Sie jeweils einen Aufruf dieser Hilfsmethode in die beiden Event-Listener für die Ereignisse C_EVENT_BALL_LEAVES_LEFT und C_EVENT_BALL_LEAVES_RIGHT einfügen.

Ab sofort sollte sofort, wenn der Ball die Bühne verlässt, ein neuer Ball in der Mitte der Bühne erzeugt werden und sich in zufällige Richtung los bewegen. (Wenn Sie Ihre Bühne nicht 600 mal 400 Pixel groß gewählt haben, müssen Sie die x- und die y-Position des Balls anpassen, damit er von der Mitte der Bühne aus startet.)

Anmerkung: Man könnte auch noch ein Timer-Objekt (WindowTimers.setTimeout()) erstellen, das das neue Ball-Objekt erst nach einer gewissen Zeitspanne erzeugt (z. B. 500 Millisekunden). Dazu müsste allerdings das Logik-Objekt auf die Game-Loop zugreifen können, um das Spiel anzuhalten., während kein Ball im Spiel ist. Das ist etwas für Pong02.

Eine Unsauberkeit sollten Sie noch beheben. Die Definition der Konstanten c_init_ball im Modul logic widerspricht dem Prinzip „Schreibe konfigurierbaren Code“. Wenn Sie beispielsweise in der Konfigurationsdatei config01.json die Grüße der Bühne ändern, müssen Sie zurzeit zusätzlich in der Datei logic/logic.js die Position des Balls im Objekt c_init_ball ändern, damit er weiterhin von der Mitte aus startet. Die Erfahrung zeigt, dass das regelmäßig vergessen wird. Außerdem findet man, wenn die Programmierung schon etwas zurück liegt, die Datei, in der die Änderung erfolgen muss, i. Allg. nur schwer.

Das Objekt, das derzeit in der Konstanten c_init_ball gespeichert wird, sollte unbedingt in der Datei config01.json gespeichert werden und nicht in der Datei logic.js. Dabei gibt es allerdings zwie Schwierigkeiten:

  1. Das Ball-Objekt soll nicht zum Startzeitpunkt der Anwendung erstellt werden, sondern vom Logik-Modul, wenn ein neues Spiel gestartet wird. Daher kann das Initialisierungsobjekt nicht im Objekt model innerhalb der Konfigurationsdatei werden. Alle Model-Objekte, deren Konfiurationsinformationen dort abgelegt sind, werden bereits zum Startzeitpunkt erstellt.
  2. Jedesmal, wenn ein neues Ball-Objekt vom Logik-Modul erzeugt wird, soll es eine zufällige Geschwindigkeit haben. Das erfolgt mit Spezifikationen der Art "vx": {"@min": 150, "@max": 300, "@positive": 0.5}. Die Funktion concretize aus dem Modul wk/Util ersetzt das Objekt {"@min": 150, "@max": 300, "@positive": 0.5} durch einen Wert zwischen 150 und 300 und negiert diesen Wert in 50% der Fälle. Allerdings wird die Funktion concretize schon bei Programmstart auf die gesamte Konfigurationsdatei angewendet, so dass ein Element des Konfigurationsobjekts, das irgendeinem Modul übergeben wird, nie ein derartiges Konstrukt enthält. Es enthält stattdessen einen zufällig gewählten Wert aus dem angegebenen Bereich, der sich aber nicht mehr ändert.

Beide Probleme können mit der aktuellen Implementierungen des Game-Moduls und der Funktion concretize.

ad 1.) Objekte, die im Konfigurationsobjekt init eingefügt werden, werden dem Logik-Modul im Parameter p_init zur Verfügung gestellt (allerdings in konkretisierter Form). ad 2.) Die Funktion concretize ersetzt einen doppelten Klammeraffen durch einen einfachen Klammeraffen. Das heißt, die Konkretisierung von

{"@min": 150, "@max": 300, "@positive": 0.5}

liefert eine Zahl zwischen 150 und 300 oder zwischen -300 und -150 als Ergebnis, wohingegen die Konkretisierung von

{"@@min": 150, "@@max": 300, "@@positive": 0.5}

das Objekt {"@min": 150, "@max": 300, "@positive": 0.5} als Ergebnis liefert.

Damit lässt sich das oben beschriebene Problem beheben. Fügen Sie in die Datei config02 folgendes Objekt vor dem Objekt model ein:

"init":
{
  "ball":
  {
    "view": "ball", "class": "MovableCircle", "isMovable": true,
    "r":      15,
    "x":     300,
    "y":     200,
    "vx":    { "@@min": 150, "@@max": 300, "@@positive": 0.5 },
    "vy":    { "@@min": 150, "@@max": 300, "@@positive": 0.5 }
  }
},

Fügen Sie in die Funktion init des Moduls logic dem Befehl console.log(p_init); und sehen Sie sich das Ergebnis an.

Nun können sie die Konstante c_init_ball aus dem Logik-Modul löschen und in der Funktion f_new_ball den Aufruf concretize(c_init_ball) durch concretize(p_init.ball) ersetzen.

Textausgabe

Textmodule

Jetzt fehlt nur noch die Ausgabe des Punktestands. Für die Verwaltung des Punktestands brauchen Sie kein Punkte-Model. Es reichen zwei Variablen v_score_player1 und v_score_player2, die jedes Mal, wenn der Ball die Bühne verlässt entsprechende der Seite, auf der der Ball die Bühne verlassen hat, um Eins erhöht wird.

Für die Ausgabe des Textes benötigen Sie die beiden Module model/ImmovableText.js und view/ViewText.js. Im ersten Modul die Klasse ImmovableText definiert, die alle Properties der Klasse Immovable erbt und das Attribut text zur Propertyliste hinzufügt. Da wird mit dem Befehl super(mixin ({text: }, p_config)); im Konstruktor erledigt. (Zur Erinnerung: Den Befehl mixin finden Sie im Modul wk/util.)

Die Klasse ViewText wird analog zur Klasse ViewGraphics (wk/view/ViewGraphics) erstellt. Nur wird diesmal kein Grafik-Objekt erstellt (new p_pixi.Graphics()), sondern ein Text-Objekt (new p_pixi.Text(p_model.text, p_config)), dem der aktuelle Text aus dem Model-Objekt sowie das Konfigurationsobjekt mit beliebigen Style-Attributen als Argumente übergeben wird.

Wichtig ist noch, dass Sie eine Update-Funktion einfügen, damit die View stets den aktuell im Modell gespeicherten Text anzeigt:

update()
{ super.update();
  this.sprite.text = this.model.text;
}

Wie bereits ziemlich zu Beginn des Dokument erwähnt wurde, wird in Pong02 die Update-Funktion durch einen Event-Handling-Mechanismus ersetzt: Jedes Mal, wenn sich im Model etwas ändert, werden alle zugehörigen View-Objekte (es kann durchaus mehr als ein View-Objekt für ein Model-Objekt geben) über die Änderung informiert. In diesem Moment aktualisieren die View die zugehörige Darstellung. Damit ist die Update-Methode im View-Objekt überflüssig. Diese aktualisiert derzeit jedes Mal, bevor ein View-Objekt auf die Bühne gezeichnet wird, den darzustellenden Inhalt, auch wenn sich das zugehörige Model gar nicht verändert hat und somit an der Darstellung gar nichts geändert werden muss. Der Event-Handling-Mechanismus sorgt dafür, dass View-Updates nur dann durchgeführt werden, wenn sich im zugehörigen Model auch etwas geändert hat.

Nun ist es an der Zeit, die beiden View-Objekte in die Anwendung einzubinden. Dabei gehen Sie wie üblich vor:

  • Importieren der Module code>ImmovableText und ViewText in das Game-Modul. Außerdem muss die JSON-Map muss geeignet werden.
  • Konfiguration zweier Text-Objekte samt zugehöriger View (mit PIXI.TextStyle-Attributen!). Positionieren Sie das eine Text-Objekt in der linken Spielfeldhälfte und das andere in der rechten. Denken Sie daran, das Anchoring von Texten funktioniert noch nicht.
  • Ändern des Textattribut-Wertes im Model-Objekt, wann immer ein Spieler einen Punkt erhält.

Abschlussarbeiten

Haben Sie eigentlich jedes Mal daran gedacht, in Dateien, die Sie erstellt haben, Ihren Namen ins Kommentarfeld @author zu schreiben?

Es fehlt auch noch die Implementierung des Use Case: „Spielende, sobald einer der Spieler 10 Punkte erreicht hat“. Auch dafür muss das Logik-Modul auf die Game-Loop zugreifen können. Daher ist auch dies ein Punkt, der erst in Pong02 behandelt wird.

Quellen

  1. Kowarschick (MMProg): Wolfgang Kowarschick; Vorlesung „Multimedia-Programmierung“; Hochschule: Hochschule Augsburg; Adresse: Augsburg; Web-Link; 2018; Quellengüte: 3 (Vorlesung)