Portal

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Definition

Als Portal werden elektronische virtuelle Plattformen bezeichnet, die einen orts- und medienunabhängigen Zugriff auf Informationen aus unterschiedlichen Quellen ermöglichen. Portale beruhen auf der Web-Technik.

Historie

Portale mit ihrer heutigen informationstechnischen Bedeutung, entstanden während der 90er Jahre des letzten Jahrhunderts. Dieser Zeitraum begründet den Höhepunkt der rasanten Verbreitung des WWWs und als Folge hieraus eine unstrukturierte Informationsflut. Für Website-Betreiber bedeutete dies, dass nur die Webauftritte besucht wurden, dessen URLs dem Nutzer bekannt waren. Die ersten, die versuchten mit Hilfe von Link-Katalogen eine Struktur in die Inforamtionflut zu bringen, waren Yahoo und Lycos.

Kurze Zeit später entwickelten sich aus den Link-Katalogen die ersten Suchmaschinen. Eine der bekanntesten ist Google.com. Es wurde festgestellt, dass viele Nutzer die Webauftritte von Google, Yahoo und anderen Suchmaschinen als Einstiegspunkte für die Nutzung des WWWs verwendeten. Woraufhin das kommerzielle Potential dieser Webauftritte erkannt wurde. Heute bieten diese Webseiten neben der Suchmaschine viele unterschiedliche Funktionen wie E-Mail, News, Chat, Games, Wetterdienste, Partnerbörsen, Routenplaner, usw. In der Literatur werden diese Webauftritte von Autoren wie Bauer, H. (2001) gerne auch als Megaportale bezeichnet.

Zusehends erkannten auch produzierende Unternehmen das Potential von Portalen und bauten ihre Webauftritte zu anspruchsvollen Unternehmensanwendungen (den sogenannten Unternehmensportalen) aus, welche mittlerweile Informationen, Dienste und Funktionen integrieren und benutzerspezifisch darstellen.

Im Zuge der Weiterentwicklung sorgen viele Betreiber von Portalen dafür, dass diese auch über mobile Endgeräte wie Mobiltelefone oder PDAs abgerufen und dargestellt werden können.

Abgrenzung

Erfahrungsgemäß bezeichnen viele Internet-Nutzer Webseiten, die eine Fülle an Informationen und Links zu einem bestimmten Thema bereitstellen als Portale. Boerse.de bezeichnet sich selbst als Finanzportal und bietet alle relevanten Informationen zum Börsenwesen. Autoren wie Bauer, H. (2001) und Großmann, Koschek (2005) bezeichnen diese Portale als Themenportale. Sie zeichnen sich dadurch aus, dass sie einen Bereich oder ein Thema sehr detailliert behandeln und hierfür spezfische Informationen, Daten und Links bereitstellen.

Andererseits werden Webauftritte mit integrierten Shop-Systemen oder mit privaten Bereichen für Kunden oder Geschäftspartner im allgemeinen Sprachgebrauch als Unternehmensportale bezeichnet. Beispielsweise stellen einige Unternehmen innerhalb ihrer Unternehmensauftritte private Bereiche für Bewerber mit online Bewerbungsformularen bereit. Mit Hilfe dieser kann der Bewerber seine Bewerbungsinformationen hinterlegen und aktualisieren.

Welche Bezeichnung ein Portal (Themenportal, Unternehmensportal, Megaportal, usw.) erhält, ist abhängig von der Sichtweise bzw. Definition des Betrachters.

Quellen

  1. Bauer, H. (2001): Herbert Bauer; Unternehmensportale – Geschäftsmodelle, Design, Technologien; Verlag: Galileo Press GmbH; Adresse: Bonn; ISBN: 3898421333; 2001; Quellengüte: 5 (Buch)
  2. Bullinger et al. (2002): Claus T. Eberhardt, Thorsten Gurzki und Henning Hinderer; Typen von Portalen; Hrsg.: Hans Bullinger; http://www.contentmanager.de/magazin/artikel_242_marktuebersicht_portalsoftware.html; 2002; Quellengüte: 2 (Web)
  3. Herold C. (2008): Christina Herold; Unternehmensportale und mobile Anwendungen – Grundlagen, eingesetzte Techniken und Beispiele; Hochschule: Hochschule Augsburg; Adresse: Augsburg; 2008; Quellengüte: 4 (Diplomarbeit)
  4. Grimm (2004): Sebastian Grimm; Portals in a Nutshell; http://www.competence-site.de/it-projekte-it-entwicklung/Portals-in-a-Nutshell; 2004; Quellengüte: 2 (Web)
  5. Großmann, Koschek (2005): Martina Großmann und Holger Koschek; Unternehmensportale – Grundlagen, Architekturen, Technologien; Verlag: Springer-Verlag GmbH; ISBN: 3540222871; 2005; Quellengüte: 5 (Buch)

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