Unternehmensportal: Unterschied zwischen den Versionen

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=Siehe auch=
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Herold C. (2008): Unternehmensportale und mobile Anwendungen
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Version vom 27. April 2008, 18:34 Uhr

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Definition

"Ein Unternehmensportal ist ein geschlossenes Portal, dass den Anwendern einen individuellen, personalisierten Zugang zu allen relevanten Inhalten bietet, um alle Aufgaben bequem und schnell erledigen zu können. Dieser Zugang muss jederzeit und überall auf sicherem Wege erreichbar sein.", vlg. [Großmann, Koschek: 2005].

Synonyme

Als Synonyme für Unternehmensportal gelten die Begriffe Corporate-Portal und Enterprise-Portal.

Kategorisierung

Es existieren viele Portalbezeichnungen. B2x-Portal, Consumer-Portal, Supplier-Portal, Wissensportal, Prozessportal sind nur einige, weshalb die Aufzählung beliebig fortgesetzt werden kann. Sie verdeutlicht aber auch, dass der Kreativität von Autoren und Marketingmitarbeitern, in Bezug auf Wortneuschöpfungen, um der jeweiligen Portallösung einen Namen geben zu können, keine Grenzen gesetzt sind. Ziel dieser Wortneuschöpfungen ist zum einen die Abgrenzung von der Konkurrenz und zum anderen ein Resultat des Versuchs einer Klassifizierung ähnlicher Produkte. Ein weiterer Faktor, der hierzu beiträgt ist, dass viele Kriterien zur Kategorisierung herangezogen werden können. Aus deren Mischung ergibt sich eine Vielzahl an verschiedenen und möglichen Unternehmensportaltypen. Die folgende Abbildung nennt einige Kriterien, die für die Unterscheidung von Unternehmensportalen herangezogen werden. Ein Anspruch auf Vollständigkeit wird nicht erhoben.


Abbildung


In der Literatur wird überwiegend ein Kriterium zur Kategorisierung von Unternehmensportalen verwendet. Die zwei häufigsten verwendeten Kriterien für klassische Unternehmensportale sind "Benutzerrolle" und "Anwendungsschwerpunkt".

Kategorisierung nach Anwendungsschwerpunkt

Werden Unternehmensportale an Hand der eingesetzten Anwendungen kategorisiert, entstehend die vier Unternehmensportaltypen Collaborative-Portal, Publishing-Portal, Decision-Portal und Operational-Portal. Die folgende Abbbildung stellt dies grafisch dar.


Abbildung


Jeder Unternehmensportaltyp bezeichnet eine Anwendungsschwerpunkt. Die vier Typen beeinflussen sich gegenseitig und die Problematik mit den fließenden Grenzen wird deutlich.

Collaborative-Portale dienen hauptsächlich der Kommunikation und Datenablage. Publishing-Portale greifen auf Collaborative-Portale zu und beziehen zusätzlich ihre Daten aus verschiedenen Quellen. Decision-Portale bedienen sich der extrahierten und aufbereiteten Daten, filtern und verdichten diese weiter und präsentieren sie anschließend.

Kategorisierung nach Benutzerrolle

Unternehmensportale, die nach dem Kriterium "Benutzerrolle" kategorisiert werden, unterscheiden vier Ausprägungen. Es existieren unterschiedliche Ansätze der Definition der Benutzerrolle.

Im ersten Fall werden Mitarbeiter, Geschäftskunden, Lieferanten und Endkunden zur Benutzerrolle gezählt (siehe folgende Abbildung).


Abbildung


Anzumerken ist, dass Lieferanten zu Geschäftskunden zählen können. Dies bleibt aber Definitions- oder Ansichtsache des Betrachters.

Ein anderer Ansatz die Definition der Benutzerrolle ist an Hand der vier B2x-Bereiche: Konsumenten, Geschäftspartner, Mitarbeiter und Öffentlichkeit (siehe folgende Abbildung).


Abbildung


Ziele

Ziel ist es Geschäftsvorfälle, welche sich an Arbeitsabläufen des Unternehmens orientieren, durch die Prozessorientierung in einem Unternehmensportal abzubilden.

Mögliche Ziele sind:

  • Zusammenfassen von heterogenen Systemlandschaften, Informationsquellen und Applikationen unter einer einheitliche Oberfläch
  • Darstellung benutzerspezifischer und relevanter Informationen in einer übersichtlichen, fachspezifischen, medienbruchfreien und personalisierten Form für den Benutzer
  • Reduzierung von Prozessbearbeitungszeiten
  • Vermeidung von Streuverlusten bei der Informationsrecherche
  • Zentrale Benutzer- und Authentifizierungsmechanismen über Single-Sign-On (SSO)
  • Standardisierung von Prozessen und Schnittstellen
  • Automatisierung von Aufgaben
  • erhöhtes Sicherheitsniveau für Benutzer und sensible Daten
  • Umsatzsteigerung
  • Erhöhung der Prozessqualität
  • Zeitersparnisse für den Anwender
  • usw.

Unternehmensportale sollten Anwender nicht mit ihrem Informationsvolumen erdrücken. Vielmehr sollten Anwender nur die Informationen bereitgestellt bekommen, die für sie relevant sind. Hierfür werden die Ansätze der Informationslogistik berücksichtigt.

Grenzen

Unternehmensportale unterliegen, wie andere Softwareprodukte gewissen Grenzen. Diese können die Akzeptanz und den Erfolg eines Unternehmensportals gefährden.

Mögliche Grenzen sind:

  • Unvollständig oder schlecht gepflegte Datenbestände
  • Fehlende integrierte Informationsquellen und Applikationen; also fehldendes Wissen über die Informationsbasen
  • Fehlende Verantwortlichkeiten
  • Fehlende Mitarbeitermotivation und -akzeptanz
  • Fehlende Pflichtenhefte bei der Einführung oder Realisierung eines Portals
  • Budget- und/oder Personalmangel
  • Probleme bei der Integration in die bestehende Systemlandschaft
  • Schwierigkeiten bei der Anpassung an bestehende Geschäftsprozesse
  • usw.

Anforderungen

Funktionale Anforderungen

Funktionale Anforderungen können sein:

  • Einheitliche Benutzersicht auf Daten/Informationen
  • Benutzer- und Rollenmanagement
  • Personalisierung
  • Single-Sign-On (SSO)
  • Usability

Technische Anforderungen

  • Verfügbarkeit
  • Performance
  • Verteilbarkeit
  • IT-Sicherheit
  • Verwendung von offenen Standards und Schnittstellen

Quellen

Siehe auch

Herold C. (2008): Unternehmensportale und mobile Anwendungen