Relation: Unterschied zwischen den Versionen

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Interessanterweise erwähnt Peirce im Anschluss an seine Definition, dass eine Relation in Infinitesimale aufgelöst werden kann.  
Interessanterweise erwähnt Peirce im Anschluss an seine Definition, dass eine Relation in Infinitesimale aufgelöst werden kann.  
Dies ist auch heute noch die übliche Vorstellung bei der [[Infinitesimalrechnung]], bei der allerdings i.Allg. nur Funktionen betrachtet werden.
Dies ist auch heute noch die übliche Vorstellung bei der [[Infinitesimalrechnung]], bei der allerdings {{iAllg}} nur Funktionen betrachtet werden.
Das heißt, er wusste bereits, dass Funktionen (spezielle) Relationen sind.
Das heißt, er wusste bereits, dass Funktionen (spezielle) Relationen sind.



Version vom 19. März 2017, 18:04 Uhr

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Definition (De Morgan (1858)[1])

When two objects, qualities, classes, or attributes, viewed together by the mind, are seen under some connexion, that connexion is called a relation.

Definition (Peirce (1870)[2])

Der Mathematiker und Philosoph Charles Sanders Peirce setzt die Begriffe „Paar“, „Triplett“ und „Quartett“ als bekannt voraus. Er definiert darauf aufbauend den Begriff “elementary relative” („Beziehungsbeteiligter“):

Als elementaren Beziehungsbeteiligten sehe ich einen an, der eine Beziehung kennzeichnet, die [entweder] nur zwischen sich gegenseitig ausschließenden Paaren (oder – im Falle eines zusammengesetzten Terms – Tripletts, Quartetts etc.) von Individuen besteht oder anderenfalls zwischen Paaren von Klassen in einer derartigen Weise, dass jedes Individuum einer Klasse des Paares in dieser Beziehung zu jedem Individuum des anderen steht. (Peirce (1870), S. 359[2])

Aufbauend auf dem Begriff “elementary relative” (elementarer Beziehungsbeteiligter) beschreibt Peirce als einer der ersten, wenn nicht als erster eine Relation als Klasse von Paaren:

That every relative may be conceived as a logical sum of elementary relatives is plain from the fact that if a relation is sufficiently determined it can exist only between two individuals. ... The conception of a relative as resolvable into elementary relatives has the same sort of utility as the conception of a relative as resolvable into infinitesimals or of any term as resolvable into individuals.(S. 359[2])

Übersetzung (von W. Kowarschick):

Dass jede Relation [hier erlaube ich mir, “relative” als „Relation“ zu übersetzen; WK] als logische Summe von elementaren Beziehungsbeteiligten angesehen werden kann, folgt aus der Tatsache, dass, wenn eine Beziehung [“relation” übersetze ich dagegen mit „Beziehung“; WK] hinreichend betimmt ist, sie nur zwischen zwei Individuen existieren kann. ... Die Auffassung, dass eine Relation in elementare Beziehungsbeteiligungen aufgelöst werden kann, ist genauso nützlich, wie die Auffassung, dass eine Relation in Infinitesimale aufgelöst werden kann oder jeder Term in Individuen.

Anmerkungen zur Definition von Peirce

Interessanterweise erwähnt Peirce im Anschluss an seine Definition, dass eine Relation in Infinitesimale aufgelöst werden kann. Dies ist auch heute noch die übliche Vorstellung bei der Infinitesimalrechnung, bei der allerdings i. Allg. nur Funktionen betrachtet werden. Das heißt, er wusste bereits, dass Funktionen (spezielle) Relationen sind.

An Perices Defintionen fällt auf, dass “elementary relative” für ihn zunächst einmal folgende Bedeutung hat: „Individum, das eine bestimmte Beziehung zu anderen Individuen hat“. Er definiert aber gleichzeitig auch, dass eine Beziehung (relation) das kartesische Produkt von zwei (oder mehr) Klassen bestimmt.

Dies sind die beiden wesentlichen Elemente zur Definition von Relationen.

Der Begriff “relative” bedeutet eigentlich „Verwandter“, kann aber auch „ein Ding, das eine Beziehung zu oder eine Verbindung mit oder eine zwangsläufige Abhängigkeit von einem anderen Ding hat“ bedeuten (Merriam-Webster: „a thing having a relation to or connection with or necessary dependence on another thing“). Peirce verwendet den Begriff im zweiten Sinn.

The second class embraces terms whose logical form involves the conception of relation, and which require the addition of another term to complete the denotation. ... They regard an object as over against another, that is as relative ; as father of, lover of, or servant of. These are simple relative terms. (Peirce (1870), S. 332[2])

Übersetzung (von Wolfgang Kowarschick, wobei “relative” mit „Beziehungsbeteiligter“ übersetzt wird):

Die zweite Klasse umfasst Terme, deren logische Form das Konzept von Beziehung zur Folge hat und die das Hinzufügen eines anderen Terms erfordern, um die Bedeutung zu vervollständigen. ... Sie fassen ein Objekt als Gegenpart eines anderen auf, dies ist ein Beziehungsbeteiligter ; als Vater von, Liebhaber von oder Diener von. Dies sind einfache Beziehungsterme.

Frege (1903)[3]

TO BE DONE

Quellen

  1. De Morgan, A. (1858) "On the syllogism, part 3" in Heath, P., ed. (1966) On the syllogism and other logical writings. Routledge. P. 119
  2. 2,0 2,1 2,2 2,3 Peirce (1870): Charles Sanders Peirce; Description of a Notation for the Logic of Relatives, Resulting from an Amplification of the Conceptions of Boole’s Calculus of Logic; in: Memoirs of the American Academy of Arts and Sciences; Band: 9; Seite(n): 317–378; Verlag: University of Calgary Press; Web-Link 0, Web-Link 1, Web-Link 2, Web-Link 3; 1870; Quellengüte: 5 (Artikel)
  3. Vorlage:Grege