Tupel

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Anschauliche Definition (nach Kowarschick)

Ein Tupel ist eine Menge von unterschiedlich benannten Elementen.

Indexmenge

Die Menge der (unterschiedlichen) Elementnamen wird Indexmenge genannt.

Länge eines Tupels

Die Länge eines Tupel ist gleich der Mächtigkeit der zugehörigen Indexmenge.

Ein Tupel der Länge $n$ wird auch $n$-Tupel genannt.

Gleichheit zweier Tupel

Zwei Tupel sind genau dann gleich, wenn die zugehörigen Indexmengen gleich sind und wenn die jeweils gleich benannten Elemente ebenfalls gleich sind.

Formale Definition(nach Kowarschick)

Idenxmenge (Indexklasse)

Es sei $I$ eine Menge (oder sogar eine echte Klasse). $I$ heißt Indexmenge (oder Indexklasse).

Tupel

Eine Funktion $f: I \rightarrow \mathcal{V}$ heißt Tupel der Länge $n := |I|$.

Gleichheit zweier Tupel

Zwei Tupel $t_1$ und $t_2$ sind gleich, wenn $t_1$ und $t_2$ als Funktionen gleich sind, d.h., wenn $t_1 \subseteq t_2 \wedge t_2 \subseteq t_1$.

Beispiele

Beispiele in JSON-Notation

Tupel 1: {"name": "Wolfgang", "geburtsjahr": 1961, "hochschule": "HSA"}
Tupel 2: {"ehefrau": "Marianne", "geburtsjahr": 1961, "name": "Wolfgang", }
Tupel 3: {"name": "Wolfgang", "geburtsjahr": 1962, "hochschule": "HSA"}
Tupel 4: {"name": "Wolfgang", "geburtsjahr": 1961, "ehefrau": "Marianne"}
Tupel 5: {"name": "Wolfgang", "geburtsjahr": 1961, "hochschule": "HSA", "ehefrau": "Marianne"}

Nur Tupel 1 und 2 sind gleich, alle anderen Tupel unterscheiden sich. Entweder stimmen nicht alle gleich benannten Elemente überein (Tupel 1 und 3 sowie Tupel 2 und 3) oder die Indexmengen unterscheiden sich (alle übrigen Tupelpaare).

Die Länge der ersten vier Tupel beträgt 3, die Länge des fünften Tupels beträgt 4.

Folgendes ist kein Tupel, da zwei Elemente gleich benannt sind:
{"name": "Wolfgang", "name": "Lukas", "geburtsjahr": 1961}

Beispiele in Vektor-Notation

Für Tupel, deren Indexmenge eine Menge von $n$ aueinanderfolgenden natürlichen Zahlen ist (i. Allg. $\{i: 0 < i \le n\}$, oder, wie in vielen Programmiersprachen üblich, $\{i: 0 \le i < n\}$), bietet sich die so genannte Vektor-Notation an. Bei dieser werden die Elementnamen nicht explizit angegeben, sondern implizit durch die Position der Elemente festgelegt:

Tupel 6: $(555, 333)$
Tupel 7: $(333, 555)$
Tupel 8: $(555, 333, 555)$
Tupel 9: $(0, 2, 4, 6, 8, 10, 12, \ldots)$

Die Tupel 6 bis 9 unterscheiden sich alle voneinander. In Tupel 6 steht an Position 1 das Element $555$, während in Tupel 7 an Position 1 das Element $333$ steht. Tupel 8 unterscheidet sich von Tupel 6 und 7, da die Indexmengen ($\{1,2\}$ bei Tupel 6 und 7; $\{1,2,3\}$ bei Tupel 8) nicht übereinstimmen.

Tupel 6 und 7 sind $2$-Tupel, Tupel 8 ist um ein Element länger, die Länge von Tupel 9 beträgt ω (abzählbar unendlich). Tupel 9 ist also ein ω-Tupel.

Anmerkungen

Zwei gleiche Tupel sind trivialerweise gleichlang, da sie laut Definition dieselben Elementnamen besitzen und die Länge eines Tupel definitionsgemäß gleich der Mächtigkeit der zugehörigen Indexmenge ist.

Tupel können als geordnete Multimengen, d.h. als Listen aufgefasst werden, sofern für die Elementnamen eine Ordnung definiert ist:

  • Elementwerte können mehrfach vorkommen (im Gegensatz zu normalen Mengen aber in Einklang mit Multimengen).
  • Die Elemente sind angeordnet (im Gegensatz zu Mengen und Multimengen). Die Ordnung ist durch die Ordnung der Elementnamen vorgegeben.

Insbesondere für Tupel in Vektornotation trifft diese Aussage zu: Als Elementnamen werden natürliche Zahlen verwendet und legen damit eine sehr natürliche Ordnung fest.

Spezielle Tupel

Länge $n$ Name
0 Leeres Tupel
1 Singel
2 (geordnetes) Paar
3 Triple
4 Quadrupel
5 Quintupel
6 Sextupel
7 Septupel
8 Oktupel
$\vdots$ $\vdots$
100 Centupel
$n$ $n$-Tupel

Quellen


Siehe auch