Algebraische Struktur
Definition
Ein Tupel $ \mathcal{A} = (A, o_1, ..., o_m) $ heißt algebraische Struktur (genauer: algebraische Struktur ohne partielle Operationen, kurz Algebra), wenn:
- $ A\, $ ist eine nichtleere Menge
- $ o_1, ..., o_m\,\,\,(m \in \mathbb{N}) $ sind endlich viele algebraische Operationen bzgl. $ A\, $
Bemerkungen
Gellert, Kästner (1979) merken an, dass bei der Definition des Begriffs algebraische Struktur partielle algebraische Operationen zugelassen sein können. Dies erfolgt hier explizit in der zweiten Definition (nach Kowarschick).
Für alle $ i \in [1..m] $ ist $ o_i\, $ eine (evtl. partielle) Funktion $ o_i: A^{n_i} \rightarrow A\,\,\,(n_i\in \mathbb{N}_0) $.
Die wesentliche Eigenschaft einer algebraischen Operation ist die Abgeschlossenheit: Jede algebraische Operation $ o_i\, $ einer algebraischen Struktur $ \mathcal{A} = (A, o_1, ..., o_m) $ bildet null, ein, zwei oder mehr Elemente der Grundmenge $ A\, $ von $ \mathcal{A}\, $ wieder auf ein Element dieser Grundmenge ab.
Beispiele
- Die natürlichen Zahlen bilden zusammen mit der Addition und der Multiplikation eine algebraische Struktur: $ (\mathbb{N}, +, \cdot) $.
- Die natürlichen Zahlen bilden zusammen mit der Addition, der Subtraktion und der Multiplikation keine algebraische Struktur, sondern nur eine algebraische Struktur mit einer partiellen Operation: $ (\mathbb{N}, +, -, \cdot) $, da die Subtraktion ist lediglich eine [8partielle algebraische Operation]] ist.
Verschiedene Typen von algebraischen Strukturen
- Halbgruppe
- Halbring
- Verband
- Hyperkomplexes System = Algebra über einen Ring (oft auch nur: Algebra)
- Relationale Algebra
Quellen
- Gellert, Walter; Kästner, Herbert (1979): Lexikon der Mathematik
- Brockhaus-Enzyklopädie (1986): Band 1 (A-Apt)